Was ist Bündelfunk?
Eine kurze Einführung
Ein Bündelfunksystem hat immer mehrere Funkkanäle, davon wird ein Kanal als Organisationskanal (OgK) genutzt. Auf diesem finden die Registrierungen, das Übermitteln von Statusmeldungen und die Gesprächsanmeldungen statt. Nach der Gesprächsanmeldung wird den Teilnehmern aus dem restlichen Bündel von Funkkanälen exklusiv ein (Sprach)Kanal (SpK) zugewiesen. Auf diesem erfolgt dann das Gespräch. Bekommt das Bündelfunksystem weitere Gesprächsanmeldungen, werden diesen Teilnehmern andere freie Kanäle zugeweisen. Bei vollständiger Kanalbelegung, wird die Gesprächsanforderung in einer Warteschlange abgelegt. Sobald ein Kanal frei ist, wird das angeforderte Gespräch auf den verfügbaren Kanal geschaltet. Durch dieses Verfahren braucht eine Gesprächsanmeldung nur einmal ausgesendet werden. Ist das Gespräch nicht vermittelbar, speichert das System den Gesprächswunsch und vermittelt ihn zu einem späteren Zeitpunkt.
Der Organisationskanal (OgK)
Jede Funkzelle besteht aus einer Bündelfunkvermittlung und einer Funkbasisstation. Die Bündelfunkvermittlung verwaltet die Funkkanäle der Funkbasisstation(en). Einer dieser Kanäle wird als OgK verwendet. Beim Einschalten des Funkgerätes registriert sich das Funkgerät automatisch auf dem OgK. Bekommt der Funkteilnehmer eine positive Quittung, ist sein Funkgerät im Bündelfunksystem eingebucht und er kann das System benutzen. Das Funkgerät hält ständig Kontakt zu dem Ogk. Bei einem Gesprächswunsch überprüft das Bündelfunksystem, ob der Zielteilnehmer erreichbar ist. Ist er nicht erreichbar, besetzt oder nicht registriert, wird diese Information dem Anrufer mitgeteilt. Ist der Zielteilnehmer erreichbar, wird das angeforderte Gespräch von der Bündelfunkvermittlung über einen freien Sprachkanal aufgebaut. Die Übertragung von Statusmeldungen und Kurzdaten erfolgt ebenfalls auf dem OgK.
Informationen über MPT-1327
An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die MPT-1327 geben. Eine detaillierte Interpretation der Norm würde den Rahmen der Web-Seiten sprengen. Wir möchten deshalb auf einschlägige Literatur verweisen oder fordern Sie per Email Informationen von uns an.
Die MPT-1327 ist ein Standard für Bündelfunknetze. Dieser Standard wurde 1988 vom britischen Industrie- und Handelsministerium (DTI = Department of Trade and Industry) entwickelt. In den nächsten Jahren wurde er dann zur MPT-1343 weiterentwickelt. 1989 wurde der MPT-1343 Standard vom ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) auf die deutschen Belange und dem in Deutschland vorgesehenen 400 MHz-Bereich angepaßt. Der deutsche Standard wurde 1989 als ZVEI-Regio-Net 43 erstmals veröffentlicht.
MPT 1327 basierende Systeme bestehen in der Regel aus mehreren Funkkanälen. Mindestens einer dieser Kanäle ist als OgK (Organisationskanal) definiert und die restlichen Kanäle als SpK (Sprechkanal). Auf dem OgK werden Datentelegramme zwischen Endgeräten und dem Netz mit 1200 Bit pro Sekunde ausgetauscht. Jeder Teilnehmer in einem Bündelfunknetz hat eine eindeutige Rufnummer. Sie besteht auf einem Präfix (3stellig), der Fuhrparknummer (4stellig) und der Teilnehmernummer innerhalb des Fuhrparks (2- oder 3-stellig). Die Rufnummer wird nach der Eingabe geräteintern zu einer 20-Bit Adresse umgewandelt.
Bei einem Gespräch erhält ein Teilnehmer für die Dauer des Gesprächs exclusiv einen Sprechkanal aus dem vorhandenen Kanalbündel zugewiesen.
Als wichtigste Definitionen (Auszug) der MPT sind:
Die Verkehrsarten:
• Mobil-Mobil in einer Zelle
• Mobil-Mobil in verschiedenen Zellen
• Mobil-Bedienstelle über Draht oder Funk
• Mobil-Dispatcherstation über Draht oder Funk
• Mobil-PABX, Mobil-PSTN
Die Datenkommunikation:
• Statusmeldungen auf dem OgK (5 Bit Informationslänge)
• Kurzdatentelegramme auf dem OgK (186 Bit Informationslänge)
• Transparente Datenübertragung auf dem SpK (Datenkommunikation).
Gespräche:
• Punkt zu Punkt Verbindungen
• Gruppengespräche mit Spracherlaubnis
• Gruppengespräche ohne Spracherlaubnis (Broadcast oder Ansageruf)