Bündelfunk für mehr Sicherheit bei der „Integrierten Leitstelle Ortenau“

Artikel aus der Zeitschrift "Feuerwehr"

Eine einzige Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr: Das ist die Integrierte Leitstelle Ortenau (ILS). Dabei erledigen die eingesetzten Disponenten sowohl die Aufgaben für den Rettungsdienst als auch für die Feuerwehr. Für ihre Aufgaben können die Disponenten sechs Funkverkehrskreise nutzen: Feuerwehr, Rettungsdienst, Leit-Kanal, Bündelfunk sowie zwei weitere Funkverkehrskreise für besondere Verfügungen. Bemerkenswert ist dabei der Einsatz von Bündelfunk durch eine Leitstelle. Die ILS nutzt das Bündelfunknetz der ProRegio Bündelfunk GmbH & Co. KG Südwest aus Baden-Baden, das große Teile von Baden-Württemberg mit Bündelfunk versorgt.

Bei einem Großschadensereignis wird der Funkverkehr gemäß den gültigen Vorschriften der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) über den 4m-, 2m- und 70cm-Funk der BOS abgewickelt. Aber gerade bei Großschadenslagen können die zur Verfügung stehenden Frequenzen knapp werden und außerdem findet ein erhöhter Funkverkehr statt. Um die Situation für die Einsatzkräfte zu erleichtern, verfügen die Einsatzleiter zusätzlich über Bündelfunkgeräte. So wird der Funkverkehr entlastet, da die gezielte Kommunikation unter den Einsatzleitern getrennt
geführt werden kann. Neben den Einzelrufen, bei dem nur zwei Funkgeräte in einer Punkt-zu-Punkt Verbindung kommunizieren, wird auch die Gruppenruffunktion genutzt, dies ist eine Punkt-zu-Multipunkt Verbindung. Einsatzkräfte sind zu Funktionsgruppen zusammen geschlossen und können so gezielt angesprochen werden. Der Einsatz von Bündelfunk entlastet den Funkverkehr im allgemeinen, die Rettungskräfte erhalten gezielt die Informationen, die sie für ihre Arbeit benötigen und müssen nicht mehr den gesamten Funkverkehr mithören, haben also mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben. Zusätzlich steht den Rettungskräften mehr Funkkapazität zur Verfügung, was wiederum allen ein erhöhtes Maß an Sicherheit bringt. Herr Santl, Leiter der ILS Ortenau bringt es auf den Punkt: „Die Bündelfunkgeräte sind Funktionen zugeordnet und erleichtern so allen ihre Arbeit“.

Was aber ist eigentlich Bündelfunk? Nun, es handelt sich hierbei um ein zellulares Funksystem mit einer zentralen Vermittlung und Funkbasisstationen, die über mehrere Sprachkanäle verfügen. Nur im Bündelfunknetz registrierte Funkgeräte können das Netz auch nutzen. Nach dem Einschalten der Geräte buchen sich diese in das Netz ein. Ein Gesprächswunsch wird durch Eintippen einer Rufnummer (Einzel- oder Gruppenrufnummer) und Drücken der PTT-Taste initiiert. Die Vermittlung sorgt für den Rufaufbau, die Geräte werden auf einen freien Funkkanal gesetzt und können nun kommunizieren. Anders als in „normalen“ Kommunikationsnetzen sind Bündelfunknetze nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufgebaut, sondern folgen den erhöhten Sicherheitsanforderungen der Nutzer. So sind die Netze der ProRegio bis zu sechs Stunden mit Notstrom versorgt, verfügen über ausreichende Kapazitäten an Funkkanälen, bieten einen schnellen Rufaufbau (Push-to-talk Funktion) und haben einen Zugang zum Telefonnetz. Sie versorgen auch schwach besiedelte Regionen, verfügen über ein hohes Maß an Redundanz (verteilte Vermittlungskapazität und Ringleitungen) und können gemäß den Anforderungen der Nutzer erweitert oder ergänzt werden.

„Sicherheit steht in unserem Netz an erster Stelle“ betont Volker Hildenbrand, Geschäftsführer und Inhaber der Firma, und dies ist der wesentliche Unterschied zu anderen kommerziellen Kommunikationsnetzen in Deutschland.



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